Montag, 23. März 2009, 18:00 Uhr
Es
regnet! Ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Türe schickt und
ich soll jetzt mit Grubenlampe durch Wegberg laufen. Das Knurren meines
inneren Schweinehundes ist eher zum Grollen angewachsen. Wasserscheues
Vieh! Ich kenne Hunde, die lassen beim Spaziergang keine Pfütze aus und
suhlen sich in jedem noch so kleinen Wasserloch. Aber mein Schweinehund
will ja nicht einmal spazieren gehen. Ich einige mich auf einen
Kompromiss. Statt mit dem Fahrrad zum Training zu fahren, fahre ich mit
dem Auto und gegen den Regen gibt's ja Jacken. Grubenlampe und
Regenschirm wäre sicherlich affig.
Montag, 23. März 2009, 18:30 Uhr
Unsere
Gruppe ist leicht ausgedünnt, zahlenmäßig meine ich. Liegt wohl am
Wetter. Gewichtsmäßig wird sich jetzt herausstellen, denn wie jeden
Montag ist großes Wiegen und Messen angesagt. Aufregend ist es, denn
zum ersten Mal gibt es ja einen Vergleichswert aus der Vorwoche. Die
Stimmung vor Raum 9 ist wie bei einem Kindergeburtstag beim
Topfschlagen. Jeder kennt das Spiel, aber aufregend ist es trotzdem.
Was ist unter dem Topf? Blamier ich mich, weil ich gefühlte dreißig
Minuten zwanzig Zentimeter neben den Topf haue? So geht es mir
zumindest. Ich weiß was kommt; auf die Waage, dann Hüfte und Taille
messen. Aber WAS kommt raus? Wie um sich Mut zu machen, erzählt jeder
noch einmal, was er alles für oder gegen sein Gewicht gemacht hat. Noch
zwei Leute sind vor mir. Jeder Rückkehrer wird mit lautem Hallo
begrüßt: 'Hey, wie war's. Abgenommen? Wieviel?' Ob der Antworten
beginnt in meinem Hinterkopf langsam die Darth- Vader- Erscheinmusik zu
spielen. Unheilvoll klingende Fanfaren kündigen es an: 'Komm zu mir, zu
der dunklen Seite der Macht!' Zwei Meter trennen mich noch von der
Waage, die wie ein Schaffott im Raum steht. Drei Schritte, jetzt noch
einer und... geschafft. Die Anzeige geht hoch und pendelt sich ein
bei........ Leute! Ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass ich
Euch jetzt mein Gewicht verrate! Nur soviel sei gesagt, auch bei mir
war Darth- vader der Looser. Im Übrigen, gelaufen sind wir auch noch.
Der Himmel war so erfreut über unsere Ergebnisse, dass er das Regnen
pünktlich eingestellt hat.